Aktuelles

A) Marienschlucht am Überlingersee
Infolge eines Erdrutsches 2015 bleibt die Marienschlucht bis auf weiteres geschlossen. Die Marienschlucht wird im Buch 3 auf den Seiten 30 und 31 beschrieben. Erkundigen Sie sich bei den erwähnten Schifffahrtsgesellschaften ob die Marienschlucht angefahren wird.

 

B ) 150 jähriges Jubiläum der Schifffahrt Untersee und Rhein
Die Schifffahrt Untersee und Rhein feiert im 2015 ihr 150 jähriges Jubiläum. Schauen Sie doch unter www.urh.ch rein um mehr Informationen zu erhalten. Im Heimatmuseum in Steckborn ist ein Raum der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein gewidmet. Die beiden Dokumente „Was wäre wenn….“ sowie „die Schifffahrtsgeschichte auf dem Rhein und Untersee“ gehen näher auf dieses Thema ein.

1. Was wäre, wenn…? (Der Bodensee und die Schifffahrt)

Es fehlte nicht viel, und auf unserem schönen Bodensee, Untersee und Hochrhein würden heute containerbeladene Lastkähne auf und ab fahren wie von Rotterdam bis Basel. Unsere Ufer wären von Industriebetrieben überstellt, Dieselrauch hinge in der Luft, das Wasser müsste als Trinkwasser aufwändig aufbereitet werden. Der Rheinfall wäre ein kümmerliches Rinnsal, und um diese lästige Hürde zu umgehen, würde von Diessenhofen bis zur Mündung der Thur ein mit Schleusen bestückter Schifffahrtskanal betrieben. Man könne den Endpunkt der Rheinschifffahrt nur im Bodensee erblicken, schwärmte 1936 einer der Protagonisten. Die Natur habe ihn (den See) in die Projekte eingezeichnet. Und schon im Juni 1914, zwei Monate vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, hatte der einschlägige Interessenverband verkündet:
„Die Schifffahrt nach dem Bodensee kommt balder als wir ahnen. Die Fundamente sind geschaffen. Es ist der Felsboden und die beispiellose Eignung des wasser- und verkehrsreichsten Weltstromes. Die Sonnenglut der allgemeinen Erkenntnis hat das wahre Rheingold zum Gemeingut der Rhein- und Bodenseevölker emporgehoben. Die Verwirklichungsaussichten waren noch nie so gut wie heute“. Quelle: Schaffhauser Mappe 34.1966, S.29
Es kam anders. Dass das ehrgeizige Projekt nie realisiert wurde, verdanken wir zwei Weltkriegen und in deren Gefolge den Wirtschaftskrisen und Finanznöten zu beiden Seiten des Gewässers, ferner dem Ausbau des Eisenbahnnetzes entlang dem schweizerischen Ufer, und nicht zuletzt dem aufkommenden Natur- und Landschaftsschutz mit seinem wachsenden Bewusstsein für die ökologische Bedeutung des Wassers, der zu einer breiten Ablehnung der Ausbaupläne führte.
Seither wurden im Bodenseeraum überall Abwasserkläranlagen gebaut, die Qualität des Seewassers ist so gut geworden, dass die Fischer über fehlende Nährstoffe für die Fische klagen müssen, und die Schifffahrt zwischen Schaffhausen und dem Bodensee, die jahrhundertelang dem Transport von Gütern gedient hatte, ist zum Verkehrsmittel des Tourismus geworden, das seiner Kundschaft eine Szenerie von beispielloser Schönheit vor Augen führt.

2. Schifffahrtsgeschichte auf dem Rhein und Untersee/Bodensee

Viel Geschichte – In aller Kürze

„Die Schifffahrt auf dem Untersee und Rhein ist so alt wie der Mensch, der ihre Gestade bewohnt. Sie verdankt ihren Ursprung dem einstigen Güterverkehr zwischen dem Bodenseeraum und der oberrheinischen Tiefebene. Lautlos glitten damals die halben und ganzen „Ledinen“, Segelschiffe von 18 bis 36 Metern Länge und 4 ½ Metern Breite, auf den Wassern dahin. Ging es rheinaufwärts, so stampften am rechten Ufer, auf den Schalterwegen, vor jedem Schiff acht Zugpferde der „Rosser“ von Ausserwydlen bei Buchthalen oder von Büsingen einher. Oberhalb von Diessenhofen, von dort an aber auf der linken Rheinseite, wurden sie durch die Pferde der Huber von Diessenhofen und der Vetterli von Rheinklingen abgelöst. Mit diesem seitlichen Vorspann ging es weiter bis Stein am Rhein. Durch den Untersee und den Bodensee wurde dann der Wind als treibende Kraft ausgenützt.“

Diese Ausführungen finden sich im Buch „1865 – 1990. 125 Jahre Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein“ (Paperback, 68 Seiten, viele Photos), das an den Schiffskassen oder auch bei der Direktion erworben werden kann.

 

Geschichte

Zusammenstellung ausgewählter Daten und Ereignisse:

30.09.1817   

DS Stephanie schwimmt als erstes Dampfschiff auf dem Bodensee.

Eigner: Schiffahrtsunternehmen Johann Caspar Bodmer, Zürich.

Ausserdienststellung: 1818. Abgewrackt: 1821. Das kurze Leben des DS Stephanie trug ihm den Übernamen „Steh, fahr nie!“ ein.

1824

Gründung der Friedrichshafener Dampfbootgesellschaft.

22.04.1825

In Schaffhausen legt zum ersten Mal ein Dampfschiff an: das Königlich-Bayerische Dampfboot Max Josef.

1830

Gründung der Dampfbootgesellschaft für den Bodensee und Rhein, Konstanz.

1835

Gründung der Dampfboot-Aktiengesellschaft Lindau.

03.07.1850

Gründung der Schweizerischen Dampfboot-Aktiengesellschaft für den Rhein und Bodensee durch den Kanton Schaffhausen als ein kantonales Unternehmen.

16.05.1851

Taufe des 1. Schiffes der neuen Schifffahrtsgesellschaft in Schaffhausen auf den Namen Stadt Schaffhausen. Erbauer: Robinson & Russel, London.

1852

Indienststellung des Dampfbootes Rhein. Erbauer: Escher-Wyss, Zürich.

1853

Indienststellung des Dampfbootes Stadt St. Gallen. Erbauer: Escher-Wyss, Zürich.

1854

Indienststellung des Dampfbootes Bodan. Erbauer: Escher-Wyss, Zürich.

23.06.1855

Die Nord-Ost-Bahn (NOB) nimmt in Romanshorn den Schiffsbetrieb auf. Sie verdrängt die Schaffhauser Schifffahrtsgesellschaft auf dem Bodensee.

20.12.1856

Die Generalversammlung der Schweizerischen Dampfbootgesellschaft für den Rhein und Bodensee beschliesst, mit der NOB zu fusionieren.

18.10.1863

Ein Aktionskomitee für eine neue Schifffahrtsgesellschaft auf dem Untersee und Rhein tritt zusammen.

01.11.1863

Die NOB stellt den Schiffsverkehr auf dem Rhein ein. Die vier Dampfschiffe Schaffhausen, Rhein, St. Gallen und Bodan werden von Schaffhausen nach Romanshorn verlegt.

19.05.1864

Gründungs-Generalversammlung der Schweizerischen Dampfbootgesellschaft Untersee und Rhein in Diessenhofen.

Gründungs-Generalversammlungspräsident:

Regierungsrat Philipp Gottlieb Labhart, Frauenfeld

Präsident des Verwaltungsrates:

Johann Heinrich Ammann

Direktions-Präsident:

Johann Christoph Moser-Ott, Schaffhausen

Erster Dampfbootverwalter:

Friedrich Bürgin, Schaffhausen

Weiterer GV-Beschluss:

Bestellung von zwei Dampfbooten bei Escher-Wyss, Zürich.

15.04.1865

Betriebsaufnahme mit dem Dampfboot Arenaberg.

15.05.1865

Indienststellung des Dampfbootes Rheinfall.

1865

Im August steht das DB Arenaberg während zehn Tagen zur Verfügung des Kaisers Napoleon III, der sich in seinem Sitz auf Schloss Arenenberg aufhält.

1867

Indienststellung des DS Schweiz; Erbauer: Sulzer.

1870

Indienststellung des DS Hohenklingen; Erbauer: Escher-Wyss. Dieses Schiff wird 1872 an die Württembergische Eisenbahn verkauft und umbenannt auf Mömpelgard (deutsch für Montbéliard). 1901 wird es wieder angemietet, 1902 zurückgekauft und wieder auf Hohenklingen umbenannt.

1891

Indienststellung des Doppelschraubendampfbootes Rhein; Erbauer: Sulzer.

1893

Kauf des Schleppschiffes Schwan von der NOB.

Es wird für Sonntagsfahrten eingesetzt.

1913

Indienststellung des DS Schaffhausen; Erbauer: Sulzer.

1921

DS Stadt Radolfzell (Baujahr 1907) wird laut Vertrag mit „Karlsruhe“ übernommen.

1925

Die Bodan-Werft in Kressbronn baut das MS Konstanz als ihr erstes Schiff mit einer Stahlschale. Besteller ist die Stadt Konstanz. Das Schiff verkehrt vorwiegend auf dem Untersee, angemietet von der Schweizerischen Dampfbootgesellschaft Untersee und Rhein. Diese erhält das Schiff 1936 von der Stadt Konstanz zu Eigentum, die sich damit als Aktionärin in die Gesellschaft einkauft.

1936

Indienststellung der MS Arenenberg und Munot; Erbauer: Bodan-Werft, Kressbronn.

1936

Die Schweizerische Dampfbootgesellschaft Untersee und Rhein gibt sich einen neuen Namen:         Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein.

18.07.1956

Indienststellung des MS Kreuzlingen; Erbauer: Bodan-Werft, Kressbronn.

06.04.1957

Indienststellung des MS Stein am Rhein; Erbauer: Bodan-Werft, Kressbronn.

05.05.1965

Indienststellung des MS Thurgau; Erbauer: Bodan-Werft, Kressbronn.

1965

Kauf des Rundfahrtenbootes Ursula von der Duisburger Hafenverwaltung.

14.05.1970

Indienststellung des MS Schaffhausen. Flaggschiff der Reederei. Erbauer: Bodan-Werft, Kressbronn. Das MS Schaffhausen, mit einer Länge von 50 Metern und einer Tragkraft von 700 Personen, ist das grösste Schiff der URh-Flotte.

16.07.1983

Indienststellung des MS Arenenberg; Erbauer: Bodan-Werft, Kressbronn.

28.06.1998

Indienststellung des neuen MS Munot; Erbauer: Bodan-Werft, Kressbronn.

Die Vergangenheit ist auch die Zukunft.

Dieser Art von Binnenschiffahrt, die nach dem Aufkommen der Bahnen sich zu einer solchen froher Erholung in einer naturnah gebliebenen Stromlandschaft entwickelte, bleiben die Schaffhauser und mit ihnen ungezählte Freunde freudig entschlossen zugetan!“
(Neujahrsblatt Nr 21/1969 der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen)
Publiziert im Internet auf www.urh.ch

 

C) Allgemeines über die Höri

Die Höri ist eine Halbinsel im westlichen Bodensee zwischen Stein am Rhein und Radolfzell. Die etwa 45 km2 grosse Halbinsel Höri umfasst das nördliche Ufer des Untersees und das südliche Ufer des Zeller Sees mit den Gemeinden Gaienhofen, Moos und Öhningen, die den Gemeindeverwaltungsverband Höri bilden. Der zu Singen (Hohentwiel) gehörende Ortsteil Bohlingen wird ebenfalls zur Höri gezählt und als „Tor zur Höri“ bezeichnet.

Herkunft des Namens

Der Name Höri leitet sich daher, dass es sich um ein ehemals zum Bistum Konstanz gehöriges Gebiet handelt. Er wird erstmals 1155 in einer Urkunde von Kaiser Barbarossa genannt, in welcher er dem Bischof von Konstanz verschiedene Besitzungen bestätigt. Mit Höri wurden im Mittelalter häufiger geschlossene Herrschaftsgebiete bezeichnet. Im Volksmund gibt es zur Herkunft des Namens die Erklärung, dass sich der Name aus einem wohlig erschöpften Ausspruch Gottes (in seealemannischem Dialekt) zum Abschluss der Erschaffung der Welt – und zu guter Letzt der Bodenseegegend herleite.

Die Untersee Bewohner sagen:
Als Gott die Erde erschuf und sah wie schön die Höri ist, sagte er: Jetzt hör i uf
Als er zur Insel Reichenau blickte sagte er: Das reicht au und die Engel auf der Mainau sagten: Das Maine mir au